Reales und virtuelles Ich

Das Schreiben von Geschichten ist in erster Linie eine recht einsame Angelegenheit. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, sind Autoten meistens recht gesellig. Auch wenn der direkte Austausch von Mensch zu Mensch noch immer der schönste ist, so ist dieser halt nicht immer möglich. Es kann sein, dass man aus familiären, gesundheitlichen oder sonstigen Gründen zeitweise oder über längere  Phasen nicht besonders mobil ist. Oder man wohnt einfach zu weit entfernt, als das man sich mal eben treffen kann. Im Zeitalter moderner Kommunikationstechniken stellen Entfernungen allerdings immer weniger Problem dar. Insofern haben wir, ganz innovativ, einen Treffpunkt für Schreiberlinge in den Cyberspace zu verlegen.

Wie soll das aussehen? Nun, vielleicht kennt wer noch die 3D-Plattform Second-Life. Die meisten werden wahrscheinlich noch nicht viel von dieser Plattform gehört haben. Das macht nichts. Auch wenn es öffentlich wenig wahrgenommen wird, so ist da eine ganze Menge reges Leben. Gerade der Bereich Literatur und Lesungen ist dort eher am wachsen. Wen es interessiert, der kann mal bei den Brennenden Buchstaben vorbei schauen.

Virtueller Autorenstammtisch

Auf jeden Fall eignet sich die Plattform gut, sich mit räumlich weit entfernten Personen zu unterhalten. Im Prinzip würde auch etwas wie Skype in Frage kommen. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass Skype, gerade wenn man die Videofunktion mitverwendet, eigentlich nur bei einer eins-zu-eins Verbindung gut läuft (Und selbst da kämpft man gerne mal mit der Upload-Bandbreite; mehrere Leute per Video-Stream zusammenzuschalten habe ich mich nicht mehr getraut). Neben den technischen Kinderkrankheiten, war der Medienbruch zwischen den real anwesenden Personen und der per Video dazu geschalteten Person unangenehm zu spüren. Dadurch entstand bei Diskussionen so eine Art Zweiklassengesellschaft, was für die externe Person etwas deprimierend war.

Meine Erfahrungen aus virtuellen 3D Welten ist hingegen eine andere. Da hier jeder nur mit einem 3D-Avatar dargestellt wird und nur die Tonspur die Upload-Bandbreite der einzelnen User beansprucht, sind auch größere Gruppen technisch zu handhaben. Und von der Gruppendynamik her hat man es wieder mit einer gleichberechtigten Gruppe zu tun, wo jeder dieselbe Kommunikation nutzt. Es ist nicht so wie bei gemischt virtuell/realen Treffen, wo die virtuell dazu geschaltete Person trotz guter Technik den real zusammen sitzenden Personen gegenüber immer benachteiligt ist und dies auch spürt.

Das Brennende Thaeter im Cyber-Space

Nach dieser langen Erklärung kommen jetzt auch noch die konkreten Fakten. Wir treffen uns einmal im Monat und immer am dritten Donnerstag ab 20 Uhr. Treffpunkt ist das Brennende Theater im virtuellem Kreativdorf. Da es sich hierbei um keinen realen Ort handelt, muss man einen PC haben, auf dem man den Second-Life Client installieren kann. Außerdem benötigt man ein Headset. Wir unterhalten uns dort recht locker über alles rund um Literatur, Selfpublishing, Kunst in realen und virtuellen Welten oder einfach auch mal nur über Gott und die Welt. Besucher sind jederzeit gern gesehen.

Wer Fragen oder Probleme hat, kann sich gerne an mich wenden. Zur Zusammenfassung hier noch einmal:

Was: Virtueller Autorenstammtisch
Wann: Jeweils am 3. Donnerstag des Monats ab 20 Uhr
Ort: Kreativdorf – Brennendes Theater
SURL: http://maps.secondlife.com/secondlife/Port%20Genieva/176/222/22

Und hier noch Weiteres zum Thema Virtuelles und Literatur: